Einfa­mi­li­en­haus

Moder­ni­sie­rung eines Einfa­mi­li­en­hau­ses nach Miner­gie Standard in Däniken im Kanton Solothurn. 

Kurzbe­schrieb

Dieses Einfa­mi­li­en­haus in Däniken, Solothurn wurde 2018 von Rolf Schnei­der (connectedHome Gründungs­mit­glied) übernom­men und stetig renoviert.
Beim Ersatz der Fenster 2019 wurden die Storen als erstes Element des Gebäu­des automa­ti­siert — das erste connectedHome ist geboren.
Die Gebäu­de­au­to­ma­tion wird bis heute stetig erwei­tert.
Neue Funktio­nen werden hier zuerst im Alltag getestet, bevor sie für unsere Kunden freige­ge­ben werden. Die Gebäu­de­au­to­ma­tion wurde mittels Loxone umgesetzt und deckt folgen­den Funktio­nen ab:

  • Audio
  • Beleuch­tung
  • Beschat­tung
  • Bewäs­se­rung
  • E‑Auto Ladesta­tion
  • Einzel­raum­re­ge­lung
  • Energie­op­ti­mie­rung
  • Integra­tion der Wärme­pumpe
  • Integra­tion des Mähro­bo­ters
  • Lüftungs­steue­rung
  • Visua­li­sie­rung
  • Zutritts­lö­sung

Inhalt

Das Objekt

Das 1974 erbaute Einfa­mi­li­en­haus wurde 2018 von Rolf Schnei­der übernom­men. Vor  der ersten Renova­tion wurde ein ganzheit­li­che Gebäu­de­au­to­ma­ti­ons­lö­sung angestrebt, welche stetig erwei­tert werden kann und anpas­sungs­fä­hig ist. Die Wahl fiel auf Loxone. 
Mit jeder weite­ren Renova­ti­ons­etappe wurde auch die Gebäu­de­au­to­ma­tion mit erwei­tert.
 

Bauherr­schaft

Gebäu­de­au­to­ma­tion ist ein zentra­ler Punkt in meinem Alltag. Sie soll mein Leben einfa­cher und komfor­ta­bler machen und die Energie­ef­fi­zi­enz des Gebäu­des steigern. Dadurch, dass ich unsere eigene Gebäu­de­au­to­ma­ti­ons­lö­sung tagtäg­lich erleben darf, ermög­licht mir das System stetig zu verbes­sern und wertvolle Erfah­rung zu sammeln, welche ich an unsere Kunden weiter­ge­ben kann.  

Rolf Schnei­der

connectedHome gmbh

Bedie­nung

Die Bedie­nung des Gebäu­des erfolgt so weit wie möglich automa­ti­siert. Alles, was nicht automa­ti­siert werden kann oder wo eine Automa­ti­sie­rung nicht sinnvoll ist, wird über Touch Taster bedient — fünf Tastpunkte für Licht, Beschat­tung und Audio.

Im Wohnbe­reich ist zusätz­lich ein Apple iPad an der Wand angebracht, womit der Zustand des gesam­ten Gebäu­des einseh­bar ist und alle vorhan­de­nen Funktio­nen bedient werden können.

Beleuch­tung

Die Raumbe­leuch­tung wird mit verschie­den­ar­ti­gen Leucht­mit­teln umgesetzt. So kommen konven­tio­nelle, dimmbare und nicht-dimmbare Leuch­ten, RGBW LED Strei­fen sowie intel­li­gente RGBW Leuch­ten und Spots von Loxone.

In Zimmern, welche mit einem Präsenz­mel­der ausge­stat­tet sind, wird die Beleuch­tung bei dunklen Licht­ver­hält­nis­sen beim Betre­ten automa­tisch aktiviert. So ist der Griff zum Licht­ta­ster in der Wasch­kü­che hinfäl­lig, und der Weg zum Bad wird in der Nacht automa­tisch sanft beleuch­tet.

Die  RGBW Leucht­mit­tel ermög­li­chen den Farbton des Weiss­lichts über den Tages­ver­lauf leicht anzupas­sen. Mit der Tages­licht­steue­rung oder auch Human Centric Light­ing (HCL), wird zwischen Sonnen­auf- und Sonnen­un­ter­gang des Sonnen­licht nachemp­fun­den, was das Wohlbe­fin­den steigert.

Beschat­tung

Die intel­li­gente Beschat­tung ist eines der spürbar­sten Funktio­nen unserer Gebäu­de­au­to­ma­ti­ons­lö­sung. So wird Tages­licht optimal einge­setzt und bei Dunkel­heit die Privat­sphäre gewahrt. Scheint die Sonne vor dem Fenster, werden im Winter die Storen geöff­net, um den Raum zusätz­lich aufzu­hei­zen — aber nur unter gewis­sen Bedin­gun­gen, damit dieses Verhal­ten nicht als störend empfun­den wird.
Im Sommer hinge­gen, werden direkte Sonnen­strah­len abgeblen­det, damit sich der Raum nicht aufheizt, aber dennoch von natür­li­chem Tages­licht erhellt wird.

Die io-homecon­trol Steue­rung der Velux Solar Rollos und des Fenster­an­triebs sind ebenfalls im Loxone System integriert und helfen mit, die Sonnen­strah­len im Sommer draus­sen zu halten, aber die Raumaus­leuch­tung wenn möglich hoch zu halten. 

Einzel­raum­re­ge­lung

In jedem Raum befin­det sich ein Raumklima Sensor — ein Fühler, der Tempe­ra­tur und Feuch­tig­keit misst. Dieser ermög­licht die präzise Regelung der Raumtem­pe­ra­tur.
Als Stell­glied der Regelung werden an jedem Radia­tor anstelle der bestehen­den (z.B. Danfoss) Thermo­sta­ten intel­li­gente Stell­an­triebe montiert, welche ein stufen­lo­ses Regulie­ren des Durch­flus­ses ermög­li­chen.
Die Räume werden zu gewünsch­ten Zeiten oder bei erkann­ter Präsenz auf die gewünschte Komfort­tem­pe­ra­tur geregelt. Bei Abwesen­heit wir die Tempe­ra­tur abgesenkt. Dies ermög­licht Heizener­gie und Energie­ko­sten um 20–30% zu senken.

Lüftung

Die Lüftungs­an­lage ist ein enormer Komfort­ge­winn und war für die Zerti­fi­zie­rung nach Miner­gie Standard notwen­dig. Sie sorgt stets für Behag­lich­keit und Zufuhr von frischer Aussen­luft. Ein wieder­keh­ren­des manuel­les Stoss­lüf­ten ist somit nicht mehr notwen­dig.

Hier geht unsere Gebäu­de­au­to­ma­tion noch einen Schritt weiter. Stell­an­triebe von Belimo ermög­li­chen das stufen­lose Regulie­ren der Luftströme in allen Zu- und Abluft­dü­sen in den einzel­nen Räumen.

Der benötigte Gesamt­vo­lu­men­strom wird in Echtzeit berech­net und dank der nahtlo­sen Integra­tion der drexel & weiss x2 A9 stufen­los einge­re­gelt. 

Somit wird jeder Raum nur nach Bedarf belüf­tet. Die Regelung berück­sich­tigt Anwesen­heit, Luftfeuch­tig­keit sowie den CO2-Gehalt der Raumluft.
Das Minimie­ren der zugeführ­ten kalten Aussen­luft führt zur Steige­rung der Energie­ef­fi­zi­enz, da weniger warme Raumluft unnötig abgeführt wird. Zwar sorgt der Wärme­tau­scher der Lüftungs­an­lage, dass die Wärme der Fortluft bestmög­lich der Aussen­luft übertra­gen wird, dennoch entste­hen Verlu­ste.

Als Zusatz­funk­tion wird beim Einschal­ten der Umluft-Dunst­haube mit Miele@Home Schnitt­stelle im Wohnbe­reich die Lüftungs­stufe auf 100% erhöht, um  die entstan­de­nen Gerüche und die erhöhte Luftfeuch­tig­keit abzufüh­ren.

Integra­tion der Wärme­pumpe

Das Gebäu­de­au­to­ma­ti­ons­sy­stem kennt den Heizbe­darf im gesam­ten Gebäude. Zusätz­lich sind aktuelle Wetter­da­ten sowie die Wetter­pro­gnose bekannt. Mit dieser Infor­ma­tion kann die Wärme­pumpe voraus­schau­end ein- oder ausge­schal­tet werden. Das Kombi­ge­rät x2A9 von drexel & weiss lässt sich dank der offenen Schnitt­stelle nahtlos in die Gebäu­de­au­to­ma­tion integrie­ren. So können aktuelle Betriebs­da­ten ausge­le­sen werden und Zielwerte vorge­ge­ben werden.

Auch bei Störun­gen der Wärme­pumpe wird der Bauherr von der Gebäu­de­au­to­ma­tion infor­miert.

Energie­ma­nage­ment

Das Energie­ma­nage­ment ist das Kernele­ment der Gebäu­de­au­to­ma­tion, wenn es um Wirtschaft­lich­keit und Nachhal­tig­keit geht. Das System optimiert auf hohen Eigen­ver­brauch und minimiert den Netzbe­zug — insbe­son­dere bei hoher Netzaus­la­stung, welcher sich im varia­blen Strom­preis wider­spie­gelt.

 

Energie­flüsse

Als Basis für die Energie­op­ti­mie­rung sind Produk­ti­ons- und Verbrauchs­da­ten in Echtzeit. Diese liefern beispiels­weise der Fronius Wechsel­rich­ter, die Keba Wallbox, die Loxone Smart Sockets oder die smart-me Energie­zäh­ler. Die Gebäu­de­au­to­ma­tion kennt somit stets die verfüg­bare überschüs­sige Leistung der PV-Anlage und kann somit gezielt Geräte zu- oder wegschal­ten.

Die  Energie­flüsse werden in der App visua­li­siert und stati­stisch erfasst.

 

Eigen­ver­brauch

Beim Betrieb einer Photo­vol­ta­ik­an­lage ist das primäre Ziel den Eigen­ver­brauch zu maximie­ren. Hier soll aber die eigens genutzte Energie sinnvoll und effizi­ent einge­setzt werden. Beson­ders geeig­net sind Geräte mit hohem Energie­ver­brauch, wessen Nutzungs­fen­ster zeitlich ein wenig varia­bel ist. 

Wärme­pumpe

Die Wärme­pumpe ist ein ideales Gerät für die Eigen­ver­brauchs­er­hö­hung. So wird sie bei genügend grosser Überschuss­lei­stung stärker ausge­la­stet, damit sie später im Netzbe­trieb weniger arbei­ten muss. Die Wärme wird in den Wasser­spei­chern oder der Gebäu­de­struk­tur gespei­chert.
Folgende Aktio­nen können, dank der offenen Schnitt­stelle der drexel & weiss x2A9 Wärme­pumpe und der nahtlo­sen Integra­tion in die Gebäu­de­au­to­ma­tion, priori­siert ausge­führt werden:

  • Erhöhung der Brauch­was­ser­tem­pe­ra­tur im Boiler (von 45°C auf 55°C)
  • Erhöhung der Raumtem­pe­ra­tur um ein bis zwei °C
  • Aufhei­zen des Puffer­spei­chers mit 10–15 kWh Wärme­en­er­gie

 

Wallbox

Das Laden des Elektro­fahr­zeugs bietet in Bezug auf den Eigen­ver­brauch grosse Vorteile. Mit der geeig­ne­ten Ladesta­tion lässt sich das Fahrzeug mit stufen­los regel­ba­rer Leistung laden.

 

Netzbe­zug

Das klassi­sche Hoch- und Nieder­ta­rif-Preis­mo­dell für den Netzbe­zug bietet bereits eine Möglich­keit Energie­in­ten­sive Aktio­nen auf die Nacht zu verle­gen. Mit dem Wahlta­rif “NetzAk­tiv” von Primeo Energie ist die Preis­spanne zwischen gering­stem und höchsten Strom­preis noch etwas grösser.

Unsere Gebäu­de­au­to­ma­tion kann anhand der unter­schied­li­chen Strom­preise im Verlauf des Tages gewisse Aktio­nen auslö­sen. Beispiels­weise wird nur reduziert geheizt, wenn der Strom­preis sehr hoch ist, und das Elektro­fahr­zeug wird in der Nacht erst geladen, wenn der Strom­preis minimal ist.

 

Das Gesamt­sy­stem

Das Energie­ma­nage­ment der Gebäu­de­au­to­ma­tion optimiert auf diverse Einfluss­fak­to­ren und dient zur Errei­chung diver­ser Ziele: 

  • Erhöhung der Renta­bi­li­tät der PV Anlage
  • Gestei­gerte Nutzung von ökolo­gi­schem Strom
  • Reduk­tion der Energie­ko­sten aus dem Strom­netz
  • Beitrag zur Netzsta­bi­li­sie­rung

Die folgende Grafik zeigt den Energie­ver­brauch des Gebäu­des über einen Tag. Es ist ersicht­lich, wie die Überschuss­lei­stung der PV-Anlage maximal zum Laden des Elektro­fahr­zeugs genutzt wurde und bei Stunden mit hohen Kosten für den Netzbe­zug die Leistung der Wärme­pumpe reduziert wurde.

Das System ist ausser­dem adaptiv und kann in Zukunft an ändernde Rahmen­be­din­gun­gen, wie neue Preis­mo­delle für Energie­be­zug und Energie­ein­spei­sung angepasst werden.

Rasen­pflege

Die Pflege des Rasens ist eine zeitin­ten­sive Aufgabe. Daher wurden die zwei aufwän­dig­sten Arbei­ten automa­ti­siert.

Integra­tion des Mähro­bo­ters

Der Husqvarna Automower 315X mäht den Rasen weitest­ge­hend eigen­stän­dig. Die Integra­tion des Automo­wers in die Gebäu­de­au­to­ma­tion bietet ein paar Vorteile:

  • Betrieb nur bei Tages­licht (schützt Igel)
  • kein Betrieb bei Regen
  • geschützt vor Hagel
  • kein Betrieb bei gerin­ger Aussen­tem­pe­ra­tur
  • Wartungs­hin­weis bei verschlis­se­nen Messern

 

Vollau­to­ma­ti­sche Bewäs­se­rung

Wird manuell bewäs­sert, wird in in der Regel zu viel oder zu wenig Wasser benutzt. Dank des einge­bau­ten Feuch­tig­keit- und Tempe­ra­tur-Sensor im Boden, kann die Bewäs­se­rung bedarfs­ge­führt betrie­ben werden.

Bei starken Regen­fäl­len ist der Boden ausrei­chend befeuch­tet. Nach länge­rer Trocken­heit werden die Sprink­ler des Gardena-Bewäs­se­rungs­sy­stem jeweils morgens vor Sonnen­auf­gang aktiviert, um die Mindest­feuch­tig­keit zu halten.

Als Sicher­heits­mass­nahme wird während dem Betrieb der Sprink­ler­an­lage der Betrieb des Mähro­bo­ters gesperrt.

Unwet­ter­schutz

Schäden an der Beschat­tung sind ärger­lich und unnötig. Die Gebäu­de­au­to­ma­tion sorgt dafür, dass Unwet­ter den Storen nichts anhaben können.

Sturm­schutz

Bei starken Sturm­böen werden die Storen in Sicher­heits­po­si­tion gefah­ren. Erst wenn sich die Windge­schwin­dig­keit wieder norma­li­siert hat, wird der Automa­tik­be­trieb der Beschat­tung fortge­setzt.

Zur Erfas­sung von Windge­schwin­dig­keit und weite­ren lokalen Wetter­da­ten wurde eine Loxone Wetter­sta­tion auf dem Dach montiert.

 

Hagel­schutz

Auch das System “Hagel­schutz — einfach automa­tisch” der VKF, welches von der Solothur­ni­schen Gebäu­de­ver­si­che­rung geför­dert wird, ist im Betrieb. Auch bei einer Hagel­war­nung fahren die Storen tempo­rär nach oben in ihre Sicher­heits­po­si­tion. 

Zutritt

Die Loxone Inter­com sowie der NFC Code Touch ermög­li­chen eine ästhe­ti­sche und komfor­ta­ble Zutritts­lö­sung. So ist Gegen­sprech­an­lage, Klingel­ta­ste, Badge-Leser sowie Zahlen­feld integriert.

Wird geklin­gelt, so erklingt der Gong im Audio­sy­stem und auf dem App erscheint eine Benach­rich­ti­gung. Es kann nun über das Mobile Gerät oder das fix instal­lierte iPad mit der Person vor der Tür gespro­chen werden. Das Video­bild wird ebenfalls übertra­gen.

Nun kann die Tür entrie­gelt oder das Garagen­tor geöff­net werden.

Dies ist auch möglich durch die Eingabe eines entspre­chen­den Zahlen­codes oder durch Authen­ti­fi­zie­rung mittels Badge.

Verbrauchs­mo­ni­to­ring

Neben den elektri­schen Verbräu­chen werden auch der Wasser­ver­brauch und die Wärme­en­er­gie für das Heizen gemes­sen und stati­stisch erfasst.
Dafür wurden Zähler von ista einge­baut, welche über die M‑Bus Schnitt­stelle ausge­le­sen werden können. 

Techno­lo­gie

Das Herzstück der Gebäu­de­au­to­ma­tion bildet ein Loxone Miniser­ver.

Das Gesamt­sy­stem agiert in einem Misch­be­trieb von Kabel­ge­bun­de­nen zentra­len aber auch dezen­tra­len, sowie funkba­sier­ten Geräten.

Die Kommu­ni­ka­tion mit Wechsel­rich­ter, Wärme­pumpe, Wärme- und Wasser-Zähler, Stell­an­trie­ben etc. über folgende Schnitt­stel­len:

  • Modbus TCP
  • M‑Bus
  • MP-Bus
  • REST API
  • DALI2
  • RS485

Weitere Referen­zen…